Sport+Freizeit

 

Weihnachtsanlass im KMM Kulturzentrum Dürnten vom 14.12.2022

Zugegeben, dieses Museum hat nicht viel mit Sport zu tun. Trotzdem - getreu unserer Vereinskultur «MTV ÜRIKON Sport + Freizeit» - bilden solche Anlässe eine willkommene Abwechslung. Obwohl an diesem Abend Halbfinalspiele an der Fussball-WM in Katar stattgefunden haben, trafen sich zum Weihnachtsanlass 20 gut gelaunte Kameraden um 18.30 Uhr bei der Turnhalle in Ürikon. Offenbar sagte ihnen dieser Event mehr zu, als den Abend vor dem Glozophon zu verbringen und sich vielleicht über hässliche Szenen zu ärgern. Es darf vorweggenommen werden, dass die Teilnehmenden beeindruckt waren, und dass die Ferngebliebenen wirklich etwas verpasst haben.

Das KMM wurde 2017 eröffnet auf Initiative von Urs Bertschinger (Bertschinger Innenausbau AG, Bubikon). Er verkörperte in Personalunion den Tüftler, Sammler und Unternehmer. Seit seiner Jugend hatte er alles mögliche gesammelt, und in der Folge führte dies auch zur «Geburt» des KMM. Die Anfangjahre waren schwierig. Kurz nach der Eröffnung des KMM (24. Mai 2018) verstarb Urs Bertschinger im Alter von 66 Jahren. Glücklicherweise gründet er schon vorher eine Stiftung, und seine drei Söhne verfolgten das Ziel, das KMM auch nach seinem Tod weiterzuführen. Als weiterer Tiefschlag folgte die Corona-Pandemie 2020, und nur dank staatlicher Unterstützung konnte das weitere Bestehen gewährleistet werden.

Beim Vorbeifahren auf der Strasse von Dürnten nach Hinwil würde niemand erahnen, was sich hinter den Mauern des markanten Gebäudes verbirgt. Beim Betreten der Hallen (früher eine Weberei) wird dem Besucher - und in diesem Fall den Üriker Turnern - schnell klar, dass hier musikalische Töne den Ausschlag geben werden. Vor der Führung durch das Museum vergnügten sich die sportlichen Männer beim Apéro mit Schinkengipfeli.

Auf eindrückliche Weise wird im KMM eine Vielzahl von Musikinstrumenten seit 1740 präsentiert, in verschiedenen Formen, Grössen und Tonqualitäten. Die Bandbreite reicht von kleinen Zylindermusikdosen bis zu riesigen Jahrmarkt- und Konzertorgeln. Die musikalischen Impressionen entführen die Besucher*innen in das kulturelle und gesellschaftliche Leben des frühen 20. Jahrhunderts. Während der Führung wurde mit Stolz darauf hingewiesen, dass es sich hier um Musikinstrumente mit mechanischer Prägung handle, und dass sämtliche Objekte spielbar seien und nicht nur als «Ausstellungsobjekte» dienen. Den interessanten Ausführungen folgend und auch visuell erlebbar konnte man sich davon überzeugen, dass sich die Faszination der Puppen- und Musikautomaten erst durch das Spielen der Instrumente entfaltet. Beeindruckend ist auch, wie sorgfältig und gepflegt die Musikinstrumente unterhalten werden. Am Schluss der Führung waren sich alle einig: was hier gezeigt wird ist einmalig, kaum vorstellbar und überwältigend.

Als Abschluss durften sich die Üriker zum Spaghettiplausch (6 verschiedene Saucen) und Schoggimousse im Saal in geselliger Runde treffen. Erwähnt werden darf hier sicher auch das umsichtige, sehr aufmerksame und beispielhafte Agieren des Servicepersonals. Bei interessanten Gesprächen verflog die Zeit wie im Fluge und – sichtlich erfreut – traten alle zur vorgerückten Stunde den Heimweg an. An dieser Stelle und als Inspiration sei darauf hingewiesen, dass sich ein Besuch des KMM unbedingt lohnen wird.

Heinz Rothenberger

 

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